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 Einfach große Klasse…
 

…mehr ist eigentlich nicht hinzuzufügen. Der Chronist braucht kein bisschen verschönen. Das ist eben so, wenn Kapellmeister Ronald Reuter ein Konzert wie diesen „Heiteren Opernreigen“ für den diesjährigen Frühling mit dem Potsdamer Männerchor zusammenstellt und organisiert! Kein Wunder. Ronald Reuter studierte von 1968 bis Oktober 2012 als künstlerischer Leiter den Chor. Für die gewonnenen Qualität – und nicht nur dafür – herzlichen Dank!

 

Ich bin zwar kein großer Opernfreund, doch zum Auftakt die Ouvertüre zu Lortzings „Zar und Zimmermann“ zu hören, das war schon ein Genuss, ließ auf noch mehr schöne Melodien hoffen, zumal die Ausführenden im renommierten Deutschen Filmorchester Babelsberg saßen. Dirigent Ronald Reuter reckte die Faust in die Höhe, als wolle er den Musikern zurufen: Fein gemacht! Das war ein Auftakt nach Maß!“

Im folgenden „Chor der Zimmerleute“ mit dem „Zimmermannslied“ schloss sich der Potsdamer Männerchor in jeder musikalischen Beziehung den Instrumentalisten an. Nur Tenor Kim Schrader schien mir anfangs kleine stimmliche Probleme rasch zu überwinden.

 

Für den ersten „Knüller“ des Spätnachmittags sorgte Stephan Klemm (Bass) mit seiner Arie des van Bett „O sancta justitia!, Ich möchte rasen“. Sein „Bühnenleben“ begann 1991 am Potsdamer Hans Otto Theater, und vielleicht sind deshalb nicht nur sein Gesang, sondern sein mitreißend-fröhlicher Auftritt mit schönen Erinnerungen in der Stadt an der Havel verbunden. Das Beifallshonorar fiel dementsprechend auch für seine anderen gesanglichen Leistungen hoch wie für seinen Auftritt mit dem brillanten Potsdamer Männerchor im „Chor der Zimmerleute“ „Lasst ruhen die Arbeit“.

 

Der Beifall begleitete sie jedes Mal, wenn sie wie eine aufgehende Frühlingsblume förmlich auf die Bühne des Nikolaisaals schwebte: Sopranistin Birgit Pehnert. Das war so, als sie im Duett mit Kim Schrader „Darf eine nied’re Magd es wagen“ und später mit ihrer „Arie der Olympia“ aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“. Es ist nicht nur ein Ohrenschmaus, ihre

kräftige und nuancenreiche Stimme zu hören. Die ist gepaart mit ihrem Charme versprühenden Wesen – ein echter Hingucker.

 

Bis zur kleinen Erholungspause aller Mitwirkenden brillierten noch der Männerchor mit dem Trinklied der Studenten aus Hoffmanns Erzählungen und dem „Chor der Dorfburschen“ aus „Die verkaufte Braut“ von Smetana sowie mit Kim Schrader  mit Hoffmanns Lied vom Klein-Zack.

 

Der zweite Teil des Frühlingskonzertes bot ein neues Bühnenbild. Der Frauenchor „Cantabella“ aus Geltow und die Potsdamer Vokalistinnen gesellten sich hinzu. Vor sieben Jahren gab es diese Vereinigung schon einmal mit dem Potsdamer Männerchor. Das damalige „Experiment“ glückte. So war es diesmal nicht anders. Werke noch einmal von Albert Lortzing, aus

 

Verdis „Der Troubadour“, natürlich der „Chor der Gefangenen“ aus „Nabucco“, sowie aus der Strausschen „Fledermaus“ mit allen Mitwirkenden ließ den Beifall fast ohne Ende von den Rängen prasseln. Ein gelungenes „Nach-Experiment“!

 

Das Publikum dankte  und würdigte die angestrengte Probenarbeit aller auf der Bühne mit Dr. Isabella Karpinski und dem Potsdamer Männerchor, Susette Preißler mit ihrem Frauenchor „Cantabella“ und Gabriele Tschache mit ihren Potsdamer Vokalistinnen sowie Ronald Reuter.

 

Dazu gehörte Hans-Georg Troschke nicht nur als Sänger im Männerchor, sondern als Moderator mit sparsamen verständlich-prägnanten Worten. Bitte, geht doch - auch ohne, hochkarätige Promis. Natürlich gab es eine Zugabe des Abends: Das Trinklied aus Verdis „La Traviata“.

 

Text: Wolfgang Post

Fotos: Dajana Wolf - DitWölfchen