Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein….
Möge es noch viele solcher Konzerte geben
Voller Erwartungen nahm ich im Nikolaisaal zum Frühlingskonzert des Potsdamer Männerchores von 1848 Platz. Was möge da von „Über den Wolken“, wie Konzertleiterin Olga Kisseleva ihre Veranstaltung nannte, kommen?
Musikalisch-rhythmisch ganz toll stellte sich zunächst die Combo des Landespolizeiorchesters Brandenburg mit „Der Mai ist gekommen“ vor und zauberte sofort Stimmung in den großen Saal. Aber den ersten gesanglichen Glanzpunkt setzte der Männerchor mit Schubert- und Silcher-Liedern in denen vom „Brunnen vor dem Tore“ von der erwachenden Au und vom „Ännchen von Tharau“ oder von der den Mai liebenden süßen Liebe gesungen wird.
Einen Extra-Beifall gab es für „Das Ave Maria der Berge“ wohl für das sehr harmonische Zusammenwirken des Männerchores und der Polizei-Combo. Eigentlich ist es müßig, jede Programmdarbietung, die Eva Dobrzinski-Petersein in ihrer charmanten Art ankündigte, zu analysieren.
Einen „Aussetzer“ gab es nicht, im Gegenteil. Jedes Lied aus den Männerkehlen war ein Genuss, war doch dem einen oder anderen Zuhörer nicht ganz klar: „Ist das tatsächlich der Potsdamer Männerchor?“ So ist aber die Realität. Der Chor, der in diesem Jahr 170. Geburtstag feiert, vollzog eine Wandlung unter der künstlerischen Leitung von Olga Kisseleva. Die Moderatorin erinnerte mit Recht: „Singen ist ein Gesundbrunnen!“
Leider vermisste ich den Besuch von „Über den Wolken“. Der Potsdamer Oberbürgermeister hätte mit seinem Tross erleben können, dass der Männerchor von 1848 ein wahres Stück Kultur in Potsdam ist und wie viele Menschen, die sich für die gleiche Sache interessieren, ein gelungenes Produkt zur Freude der Gesellschaft auf die Beine stellen können. Zu den Wunderbaren Ohrwürmern des Abends gehörte auch das Potsdam-Lied im Reigen der Zugaben, das mitteilt, wie die ganze Welt Potsdam und sein Sanssouci liebt, die schöne Stadt der Parks und Havelseen.
Doch halt! Zur gesellschaftlichen Kultur der Landeshauptstadt gehört auch der Ableger des Landespolizeiorchesters und die Potsdamer Jungen vom „Hohen C“. Sie schilderten a- cappella die verschiedenen Situationen im Alltag.
„Ein prima Konzert. So kann es weitergehen, damit wir noch recht oft ein solches Konzert genießen können“, resümierte ein ehemaliger Sangesbruder, dem ich mich und Hunderte andere Gäste anschließen.
Freuen wir uns nun auf den 20. Oktober 2018, wo anlässlich des 170-jährigen Bestehens und der Gründung des Potsdamer Männerchores, ein Jubiläumskonzert „Festlicher Opernabend in Potsdam“ mit dem Filmorchester Babelsberg und vielen Solisten unter der Stabführung von MD Ronald Reuter stattfindet.
Text:Wolfgang Post
Fotos: Hans-Joachim Guthke