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Ein Super-Opernkonzert zum Jubiläum des Potsdamer Männerchores

 

Der fast nicht enden wollende Beifall im vollbesetzten Nikolaisaal drückte eindrucksvoll den Qualitätssiegel für das große Jubiläumskonzert anlässlich des 170. Gründungstages des Potsdamer Männerchores aus.

 

Als ich lange vor diesem festlichen Opernabend im Bekanntenkreis erzählte, musste ich mir sagen lassen, „die Sänger mit dem Rauschebart singen wieder beim Rentnertreff“. Weit verfehlt, junge Leute, Freunde des Bühnenkrachs.

Gewiss,  der Potsdamer Männerchor hat sein treues Publikum seit langer Zeit gepflegt, sprich Musik bester Güte präsentiert.

 

So war es auch am vorletzten Oktobersonnabend dieses Jahres – siehe der tolle Beifall am Ende des rund drei Stunden-Programms.

Zum Abzählen der Männer mit Rauschebart auf der Bühne hätte eine Hand genügt, die goldenen Kehlen, nicht zu sehen, desto feiner zu hören.

 

Kapellmeister Ronald Reuter hatte nicht nur das Programm mit Melodien aus bekannten Opern von Komponisten des 19. Jahrhunderts zusammengestellt, das moderierend Nikolaus Gröbe mit auf seine visuelle Reise durch Europa nahm, sondern der Mann glänzte wie eh und je vom Pult mit seinem Dirigentenstab – vor dem Deutschen Filmorchester Babelsberg dem gastgebenden Chor, den Potsdamer Vokalistinnen und Sängerinnen  des Gemischten Chores Berlin Alt-Glienicke.

 

Man glaubt es kaum, dass der von 1968 bis 2012 voll die künstlerische Leitung des Potsdamer Männerchores innehatte und nun bald 80 Jahre wird. Musik hält jung!

 

Zum hohen musikalischen Niveau trugen  in vielen Übungsstunden auch Olga Kisseleva und Gabriele Tschache bei.

So avancierten Werke von Giuseppe Verdi (Macht des Schicksals), Georges Bizet (Carmen“), Otto Nikolai (Die lustigen Weiber von Windsor), Albert Lortzing
(Waffenschmidt und Zar und Zimmermann), und durch die tollen Solistenstimmen Birgit Pehnert (Sopran,), Kai-Uwe Fahnert (Bariton) und Stephan Klemm (Bass)
zu Meisterleistungen.

 

Als besonderer Ohrenschmaus schälte sich ergreifend der Chor der Gefangenen „Flieg Gedanke, von Sehnsucht Getragen“ aus Verdis „Nabucco“ unter Mitwirkung aller Chöre und Solisten sowie dem Filmorchester heraus.

 

Als die Ouvertüre zur „Fledermaus“  von Johann Strauss (Sohn) und die letzten Takte des Finale zum 2. Akt verklangen gab es Ehrungen für die Gesangssolisten, den Moderator. Als Kapellmeister Ronald Reuter dran kam, sickerte es durch: Für einen der bedeutendsten Potsdamer Musiker der Gegenwart bedeutete das Konzert leider

 

Abschied von der Bühne: „Wenn es am schönsten ist….“ 

 

Alles Gute, und Ihr begeistertes Publikum hofft noch auf eine kleine Zugabe!
 
Text: Wolfgang Post
Bilder: Karsten Chuchra