Ein Chorkonzert der Extraklasse
Ein riesengroßes Danke dem Potsdamer Männerchor von 1848 für den zauberhaft gedeckten musikalischen Gabentisch während des Großen Weihnachtskonzertes.
„Alle Jahre wieder“, mit dieser Silcher-Melodie begrüßten der Männerchor und das Landespolizeiorchester unter der Leitung von Jürgen Bludowsky die große Gästeschar in zwei voll gefüllten Nikolaisälen. Diese Harmonie des Zusammenwirkens als Eröffnung zog sich mit allen Künstlern durch das von Olga Kisseleva zusammengestellte anspruchsvolle Programm nationaler und internationaler Musik zur Adventszeit.
Ob mit ihren a-capella Weihnachtsliedern oder mit „Jubilate“ und „Maria durch ein Dornwald ging“, welche mit dem Berliner Konzert-Jugend- und Kinderchor gemeinsam gesungen wurde, konnte der Potsdamer Männerchor, dank seiner fleißigen Probenarbeit wieder einmal sein Können unter Beweis stellen und sein Publikum begeistern.
Da machten auch die beiden Moderatoren Nina Coenen und Sami Alkomi mit ihrer jugendlichen Frische keine Ausnahme.
Mit einer völlig neuen Klangfarbe im Nikolaisaal begeisterten die Sängerinnen und Sänger des Berliner Konzert-Jugend- und des Kinderchors aus dem gleichen Ursprung vor allem mit ihren Stimmen.
Kein Wunder, denn sie schwärmen von ihrer Lehrerin Olga Kisseleva, bei der sie nicht nur stimmlich, sondern auch atemtechnisch ausgebildet werden. Das war in jeder ihrer Darbietungen moderner oder traditioneller Fassungen in deutschen oder internationalen Texten mit allen Sinnen zu spüren – ob zusammen mit dem Landespolizeiorchester, mit dem Männerchor, oder als eigenständige Gesangsgruppen. Besonderen Beifall erhielten die beiden Solistinnen Annemarie Rahn und Susanne Walter mit ihrem „Abendsegen“ aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“.
Aber noch andere Solisten brillierten. Im Nachmittagskonzert Matthias Simm, abends Alexandra Hentschel, (beide Klarinette) vom Landespolizeiorchester, und am Flügel Ekaterina Palenova, die u.a. als Korrepetitorin bei den Kinder- und Jugendkonzertchören in Berlin mit Olga Kisseleva arbeitet.
„Wir haben wie die Profis geübt“, erzählte mir vor dem Konzert ein Mitglied des Potsdamer Männerchores. „Unsere Olga hat alles zusammengeführt, schließlich verflog ihre Aufregung, ob denn auch alles klappt. Sie hatte wieder mit uns alles gemeistert, das werden sie gleich hören.“
In der Tat: Ich erlebte tatsächlich ein anspruchsvolles Chorkonzert der Extraklasse. Das Orchester überstimmte dank der Führung der Dirigenten Olga Kisseleva und Jürgen Bludowski nicht die Sänger, als wären sie schon lange eine Einheit.
Unter großem Beifall verabschiedeten sich die Akteure von der Bühne mit dem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied „O du fröhliche „ und entließen das Publikum begeistert in die Weihnachtszeit.
Schon heute können sich die Freunde des Potsdamer Männerchores auf das Frühlingskonzert am 26. Mai 2019 freuen. Dann sind die Combo des Landespolizeiorchesters und die A-Capella-Gruppe „ 6 Richtige“ dabei
Text: Wolfgang Post
Fotos: H.-J. Guthke